Mein Mann wird Lehrer.
Und neulich hatten wir ne krasse Debatte, an der ich dich und euch gern teilhaben lassen würde:
Er erzählt von Kinder und Pädagogen/Innen.
Und er sagt:
,, Ich habe das Gefühl, dass 90% der SchülerInnen aus der 6b letzte Woche noch nicht in der Pubertät waren. Heute waren sie es."
Ich strahle verliebt und im nächsten Moment fange ich Feuer.
Ich strahle verliebt, weil GENAU DAS Pädagogik ist! Und ich fange Feuer, weil ich mit Schmerz sehe, was in den Schulen passiert.
Lasst es mich erklären (und ich versuche dabei ruhig zu bleiben und nicht in meinem Feuer davonzugaloppieren ;)):
Mein Eindruck ist,
dass es in der Schulpädagogik nicht darum,wer du bist und auch nicht darum, was du kannst!
Dafür gehts viel darum, was du nicht kannst.
Alles dreht sich um richtig oder falsch.
Es geht um Zahlen unterm Strich und das rote f am rechten Rand.
Viel weniger geht darum, in welcher Lebensphase oder in welcher familiären Situation
das Kind gerade ist. Es mangelt an der Umsetzung grundsätzlichen Werte wie: Rücksicht, Vertrauen, Freiheit, Selbstbestimmung und vorallem an
der INDIVIDUELLEN BEGLEITUNG JEDES EINZELNEN KINDES!
Das ist schlimm!
Die Frage ist: worum geht es, während der Schulzeit?
Worum geht es wirklich?
Es geht um das Kind.
Um dein Kind, was es verdient hat, gesehen und begleitet, statt bewertet und
herabgestuft zu werden!
Es geht darum, dass dein Kind in seiner Individualität gesehen wird, in seinen Entwicklungsschritten!
Es geht darum, die inneren Prozesse des Kindes zu begleiten und äußerlich Halt zu geben, wenn im Innern alles wackelt.
Du weißt doch sicher noch, wie du dich in der Pubertät gefühlt hast und kannst erahnen, was du gebraucht hättest...
Es geht um dein Kind, was so unendlich viele Talente hat!
Es geht darum, die Leidenschaft, Freude und Kraft in unseren Kinder nicht durch Formeln zu ersetzen,- bis sie mit 50ig erkennen müssen, dass
sie nie wirklich frei waren. Weil sie immer nur das getan haben, was Andere von ihnen verlagt haben.
Es geht darum, dass innere Summen,
die Melodie des Kindes wahrzunehmen und zu stärken,
statt irgendwelche Formen drüber zu stülpen und so lange zu drücken, bis es passt.
Es geht darum, das Leuchten unserer Kinder zu bewahren.
Es geht darum, sie in eine Welt zu begleiten, in der sie wirklich gesehen und gewertschätzt werden, in der sie Dinge lernen, dir von wirklicher Bedeutung sind.
Es geht darum, die natürliche Stärke, das natürliche Vertrauen,
ihre Selbstständigkeit, ihr Feuer, ihre Leidenschaft, ihren Mut und ihre Empathie zu ERHALTEN.
Das allerkrasseste, was wir als Eltern lernen dürfen ist,
loszulassen und unseren Kindern einen liebevollen, gehaltenen Raum zu schenken, in dem es sein darf, wie es wirklich ist.
Denn in Wahrheit geht es nicht darum, unseren Kindern die Freiheit zu schenken, es geht darum, dass wir am Start sind, wenn sie droht zu
brechen.
Weil sie frei sind.
Weil wir uns darüber bewusst sein müssen, dass nur wir sie ihnen nehmen können.
Man!
Das ist Elternschaft und DAS, sollten Pädagogen drauf haben.
Besser als das 1x1 und irgendeine Grammatik.
Man.
Pia.
Kommentar schreiben